
Mit Ehrungen seitens des BLSV und des TV 1860 Bad Windsheim, mit einem interessanten Rückblick auf 41 Jahre Judoabteilung und mit Reden von Gästen und Vereinsvertretern feierten die Bad Windsheimer Judoka etwas verspätet ihr 40-jähriges Gründungsjubiläum standesgemäß in der eigenen Halle. In den Grußworten wurden vor allem die gute Jugendarbeit, die sportlichen Erfolge bis hin zu Medaillen bei Deutschen Meisterschaften und vor allem der Bau der Judohalle in Eigenregie mit Unterstützung heimischer Firmen herausgestellt.
Abteilungsleiter Thomas Gröbel, der die Judoka in deren 41-jährigen Geschichte insgesamt 20 Jahre führt, konnte den rund 100 Gästen von einer sehr wechselvollen Geschichte berichten, die 1973 mit der Gründung unter dem ersten Abteilungsleiter Heinz Müller begann. Ein Jahr vorher wurde der Judosport erstmals durch das Volksbildungswerk in der Sporthalle der alten Wirtschaftsschule angeboten. Die Matten bestanden aus Reisstroh mit Überzug. Da das Interesse an dieser Budosportart sehr groß war, wurde am 1. April 1973 im Bürgerbräusaal die Abteilung gegründet. Der Saal diente auch bis 1987 als Trainings- und Wettkampfort. Heinz Müller war nach den Worten Thomas Gröbel ein Sportler, der sich mit übergroßem Engagement für den Judosport in Bad Windsheim einsetzte. Im Februar 1987 begann die Erfolgsgeschichte des Hallenbaus. Der damalige Abteilungsleiter Willi Kerschbaum und Gröbel hatten bei Bürgermeister Otmar Schaller ein Gespräch über die Fortführung des Judosports in Bad Windsheim, da der Saal der Bürgerbräu in der „Goldenen Gans" nicht mehr zur Verfügung stand. Schaller machte den Judokas das Angebot, die marode Turnhalle am Ochsenhof zu nutzen beziehungsweise in Eigenregie zu renovieren.
Hallenbau in sechs Monaten
Mit den errechneten Umbaukosten war laut Willi Kerschbaum auch der Neubau einer Halle möglich. So geschah es dann auch. Zahlreiche Judoka, unterstützt von Mitarbeitern der Firma Kerschbaum und von weiteren örtlichen Firmen, bauten in Eigenregie eine neue Halle binnen eines halben Jahres seit dem „Bürgermeistergespräch auf". Einige Helfer wie Herbert Herrmann brachten es dabei auf über 600 Arbeitsstunden. Die Abteilung selbst hatte damals 148 Mitglieder, davon 84 aktive Sportler – heute sind es rund 80 Mitglieder. Die Halle wird heute nicht nur von den Judokas genutzt, sondern auch von der Turn- und Tanzabteilung.
Auf Bezirkseben und bei Süddeutschen Meisterschaften, die zum Teil auch in Bad Windsheim ausgerichtet wurden, konnten zahlreiche gute Platzierungen und sogar Titel errungen werden. Den größten Vereinserfolg schaffte 1983 Barbara Lehmann mit der deutschen Meisterschaft in der Klasse bis 48 Kilogramm. 1997 wurde Daniel Landgraf Deutscher Vizemeister in der Jugendklasse.
Dank zollte Thomas Gröbel den Abteilungsleitern (in den vier Jahrzehnten waren es 14) sowie Trainern und sonstigen Helfern, an die er auch Geschenke verteilte. Großes Lob zollte er Frank Hackeneis, der seit 1982 die Kasse führt. Für diese großartige Leistung wurde ihm vom BLSV das Goldene Ehrenabzeichen mit Kranz verliehen. Für Thomas Gröbel konnte TV-Vorsitzender Hans-Jürgen Braun das Ehrenabzeichen in Silber mit Gold überreichen.
Ausflüge und gesellige Abende
Und es ging weiter mit den Ehrungen: Aus den Händen des Vizepräsidenten des Bayerischen Judoverbandes Herbert Eberlein und des Bezirksvorsitzenden Markus Kraft konnte Gröbel für die Judoabteilung zudem die Ehrenurkunde in Silber in Empfang nehmen. Beide würdigten vor allem die gute Jugendarbeit in der Kurstadt.
Neben den sportlichen Berichten gab Gröbel auch einen Rückblick auf die zahlreichen Aktivitäten der Abteilung im geselligen Bereich. Es wurden Kappenabende, Faschingsbälle, Grillfeste organisiert und am Altstadtfest teilgenommen. Die Fahrten führten ins Elsass, nach Luxemburg, Österreich, Paris und ins Erzgebirge. Dabei entstand mit den Judoka von Antonsthal-Schwarzenberg eine sportliche Freundschaft. Deren Vorsitzender Jochen Schlick, der 280 Kilometer Anreise hatte. Würdigte beim Jubiläumsabend die gute Beziehung und überreichte einen „Erzgebirgischen Drachen" aus Holz. Die gute Zusammenarbeit würdigte auch Michael Pechan von den Judoka aus Neustadt/Aisch, anwesend waren zudem Vertreter aus Wilhermsdorf und Rothenburg ob der Tauber.
Hans-Jürgen Braun dankte in seiner Rede der „knorrigen Eiche" Thomas Gröbel, der im Vorjahr nochmals bereit war die Leitung zu übernehmen. So langsam komme die Abteilung wieder in die Höhe, erklärte Braun.
Geld für dringend benötigte Matten
Auf seine Geburt im Jahr 1973 machte der Bad Windsheimer Bürgermeister Bernhard Kisch aufmerksam. Er zollte den aktiven Sportlern, den Trainern und Funktionären Dank und Anerkennung für das Geleistete in Bad Windsheim. „Judo erzieht den Körper und Geist und vermittelt an die Jugendlichen wichtige Schlüsselqualifikationen", betonte der Rathauschef. Er überreichte einen Scheck zum Neukauf von dringend benötigten Matten. Auch Thomas Hartlehnert von den Stadtwerken übergab eine Spende. Für die musikalischen Akzente sorgten sieben Spielleute mit Trommeln und Fanfaren des Spielmanns- und Fanfarenzuges. Zu fetziger Rock- und Popmusik tanzten die Tänzerinnen des TV-Balletts.
Dank an alle Spender
Die Trainer und Übungsleiter der Judoabteilung des TV 1860 Bad Windsheim e.V. sowie natürlich alle aktiven Kinder und Jugendlichen möchten sich an dieser Stelle ganz herzlich bei sämtlichen Spendern und Gönnern bedanken, welche durch Ihre Geld- und Sachspenden den Trainingsbetrieb mit momentan drei Trainingseinheiten je 1,5 Stunden pro Woche ermöglichen.
Namentlich bedanken wir uns bei:
Stadt Bad Windsheim – Bürgermeister Bernhard Kisch
Stadtwerke Bad Windsheim – Werkleiter Thomas Hartlehnert
Sparkasse Bad Windsheim
Raiffeisenbank Bad Windsheim
VR-Bank Rothenburg o. d. Tbr.
Kerschbaum-Haus GmbH – Christian Kerschbaum
DoMasFit – Dorn Massage Fitness – Inh. Thomas Siegmayer
Metzgerei Strebel
Brauhaus Döbler
SPD Ortsverein Bad Windsheim
JSV Neustadt/Aisch
TSV Wilhermsdorf
TSV 2000 Rothenburg o. d. Tbr.
